Mitglied des LaVo HH, Co Sprecher der AG Energie, Verkehr und Umwelt
Hallo liebe interessierte Leser meiner kleinen Kolumne über den öffentlichen Nahverkehr in und um Hamburg.
Ich habe ja lange nichts mehr von mir hören lassen, aber jetzt wollte ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Wie schon in der Überschrift angedeutet, möchte ich in dieser Kolumne über die Hamburger Regionalzüge schreiben.
Erst einmal eine kurze Begriffsdefinition. Wir unterscheiden hier zwischen Regionalbahn und Regionalexpress sowie dem Sprinter (wobei mir allerdings leider keiner von dem Schleswig-Holsteinischen Vertretern genau sagen konnte, warum der 2017 angekündigte Sprinter länger braucht als der jetzt 2022 fahrenden).
Regionalexpress: Hält gegenüber den Regionalbahnen an weniger Haltestellen.
Der Sprinter von Hamburg nach Lübeck fährt mit höchstens einen Halt allerdings erst ab 2022.
Es fahren 12 Regionalexpresslinien, 6 Regionalbahnen die Hamburg mit dem Umland von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen verbinden.
9 % der Pendler in Hamburg (Stand 2012 lt. Studie vom HWWI 2013 S.13 unterstützt von der HASPA) benutzen die Regionalzüge. Im Jahr 2019 waren ca.128.000 Menschen die stadtauswärts und ca. 350.000 die täglich nach Hamburg pendelten.
Es spielen hier sehr viele Parameter für den derzeitigen Zustand der Regionalbahnen eine Rolle.
Durch die immer noch schlechten Zustände der Gleise und die veraltete Technik der Bahnanlagen sowie die hohe Auslastung einiger Strecken, muss auf den Regionalstrecken mit zum Teil erheblichen Verspätungen oder sogar Zugausfällen gerechnet werden.
Hinzu kommt noch, dass die Bahn nicht mehr verpflichtet ist ihre Bahnanalgen durch Zäune zu schützen. (Gerichtsurteil von Oberlandesgericht (OLG) Hamm (Urteil vom 07. Juni 1977, AZ: 9 U 5/77) das Urteil ist zwar schon 40 Jahre alt, aber die Auswirkungen wurden auf allen Strecken der Bahn erst nach und nach sichtbar, weil die vorhandenen Zäune auch erst nach und nach marode wurden, nicht ersetzt oder repariert werden bzw. gar nicht erst errichtet wurden. Das führte dazu, das durch Störungen auch von außerhalb wie z.B. Kupferdiebe, Spaziergänger, spielende Kinder oder Personen mit anderen Motiven immer wieder für erhebliche Störungen sorgen, die teilweise auch mehrere Tage dauern können.
Exkursion:
Zumindest bei der S21 und S3 werden schon Einzäunungen durchgeführt, ebenso sollen an stark frequentierten Bahnhöfen Durchgangssperren aufgestellt werden. Was mich wundert, ist allerdings die Tatsache, dass die Kosten für die 15 km Einzäunung in Höhe von 5 Millionen Euro die Hansestadt alleine trägt, da die Bahn davon ebenso profitiert, weil sie bei weniger Verspätung und auch weniger Ersatz zahlen muss.
Ein weiteres Problem ist, dass jedes Bundesland bei der Bahn Kapazitäten bestellen muss, bzw. die Leistungen für einen bestimmten Zeitraum ausgeschrieben werden müssen. Daraus folgt auch, dass bei länderübergreifenden Strecken immer Gespräche zwischen den betroffenen Bundesländern stattfinden müssen.
Dies erschwert Lösungsmöglichkeiten für durchgehende Strecken von beispielsweise Schwerin nach Itzehoe oder Neumünster zu führen. Oder aber auch Kurzregionalstrecken von Büchen nach Elmshorn. Zwar liegt diese Strecke komplett in Schleswig-Holstein, aber der Streckenabschnitt Büchen Hauptbahnhof wird von Mecklenburg-Vorpommern verhandelt, da sie auch die Strecke Rostock/Schwerin bis Hauptbahnhof ausgeschrieben haben.
Durch die Ausschreibungen tritt auch ein Interessenskonflikt auf, da einerseits die Bundesländer Geld sparen müssen — weswegen sie so höchstwahrscheinlich immer knappe Kapazitäten ausschreiben um nicht zu viel zahlen zu müssen oder ggf. Leerkapazitäten zu haben, und andererseits kann dadurch der Auftrag eine optimale Personenbeförderung durchzuführen nicht eingehalten werden. Auch kann dann auf kurzfristige Bedarfsschwankungen nicht schnell reagiert werden. Das heißt, dass überfüllte Züge fahren oder auch leere und neben dem Frust der Fahrgäste über Verspätungen auch noch der über die überfüllten Züge dazukommt.
Folgende Streckenverlängerungen wären aber in aus folgenden Gründen wünschenswert:
Zuerst ist hiermit eine erhebliche Fahrzeitverminderung bspw. zwischen Büchen und Elmshorn möglich. Aufgrund der jetzigen langen Fahrzeit von über 1 ½ Stunden oder länger habe ich mich nicht auf einer freien Stelle westlich von Hamburg beworben.(von Bergedorf nach Tornesch) Ein durchgehender Zug würde es in unter 35 Minuten schaffen. Als Anfang könnten sie zu mindestens eine bessere Fahrplanabstimmung machen, dass ein Anschluss zwischen den Büchener und den Elmshorner Zug besteht.
Der Hauptbahnhof würde entlastet werden, da er nicht als Endbahnhof für Regionalzüge fungieren und somit Gleiskapazitäten belegen würde, sondern als Durchgangsbahnhof. Diese könnte man auch mit Nord-Südverbindungen machen und hätte damit 2 Gleise mehr zur Verfügung. Es wird ja sowohl von der Bahn als auch vom Senat die zu kleine Kapazität beklagt. Das wäre die schnellste und günstigste Alternative.
Daneben haben sich auch die Fahrzeiten in den letzten Jahren verlängert, damit die Bahn weniger Verspätung hat und damit auch weniger Strafe zahlen muss, was allerdings auf Kosten der Zeit geht.
Ferner enden oft Züge die Verspätung haben einfach in Bergedorf anstatt bis zum Hauptbahnhof zu fahren um die Verspätung wiederaufzuholen und die Strafzahlungen zu verringern. Das führt dazu, dass die Pendler dann von Bergedorf aus mit der S-Bahn weiter zum Hauptbahnhof fahren müssen. Schlimmer ist es allerdings, dass auch umgekehrt die Pendler vom Hauptbahnhof nach Bergedorf fahren müssen, um die Regionalbahn zu bekommen, was durch die längere Fahrzeit dazu führt das die Fahrgäste die Züge nicht bekommen.
Ich habe hier mal 4 Strecken mit den Fahrzeiten von 2012 und 2020 aufgeführt:
Beispielsweise hat sich die Fahrzeit von Hauptbahnhof nach Büchen in den letzten 8 Jahren von 23 bis 29 Minuten auf 31 bis 33 Minuten erhöht. Nach Schwerin sogar von 1:16 Stunden bis 1:22 auf 1:21 Stunde bis zu 1:38 Stunde also bis zu 22 Minuten Dieses hat allerdings auch mit der starken Streckenauslastung Hamburg Berlin zu tun, wo die ICE´s immer Vorrang haben. Ich bin mal gespannt, welche Auswirkungen die Ausweitung des Fernzugverkehrs von Hamburg nach Berlin in einen halbstündigen Takt auf die Verspätungen und Fahrzeitverlängerungen haben werden.
Die Fahrzeit zwischen Hamburg und Lübeck beträgt z.Zt. bei Regionalzügen zwischen 43 und 52 Minuten. 1939 lag die Fahrzeit bei 53 Minuten für die schnellste Regionalzugverbindung! Da frage ich mich natürlich, warum die Bahn nicht in der Lage ist eine Bahnverbindung vom unter 20 Minuten einzurichten? Die Entfernung beträgt ca. 56 Bahnkilometer von Hamburg HBF nach Lübeck HBF. Für diese Strecke 43 Minuten Fahrzeit zu benötigen finde ich bei den heutigen technischen Möglichkeiten keine sehr kundenfreundliche Politik und dann rühmen sich die Politiker und die Bahn auch noch damit, ab 2022 wieder einen Sprinter einzusetzen, der dann immerhin noch 38 Minuten benötigen soll. Das ist ein Kilometerschnitt von 88,4 km/h.
Auch die anderen o.g. Verbindungen sind nicht viel schneller. HH-Lüneburg 45 km Entfernung und die Fahrzeit beträgt zwischen 30 und 50 Minuten. Auch hier ist meines Erachtens noch Zeiteinsparungspotential hierzu ist aber ein Ausbau der Strecke Hamburg-Harburg von 80 auf 140 oder mehr Notwendig, davon würden natürlich alle Regionalbahnen Südlich der Elbe profitieren
Die Fahrzeit Cuxhaven-Hamburg beträgt seit 2019 1:44 Minuten. 2012 lag die Fahrzeit ebenfalls bei 1:44, was nicht unbedingt positiv zu Bewerten ist. Die Strecke ist 103,6 km lang was auf einen Kilometerschnitt von 59,77Km/h noch langsamer alszwischen Lübeck und Hamburg. Früher wurde so etwas als Bummelzug bezeichnet.
Ich habe hier mal anhand von 4 Strecken die Verspätungen für 2020 recherchiert anhand einiger Links über die man die prozentualen Verspätungen und die Zuverlässigkeit einsehen kann. Leider gibt es diese Aufstellung nicht für alle Strecken der Regionalzüge.
Cuxhaven-Hamburg – Verspätungen 201912% ( 2018 waren es nur 9,2%). Die Anzahl der Zugausfälle mit 1,7%wird vom Fahrgastverband Pro Bahn mit sehr hoch angesehen.
*Daten von LNVG , Qualitäts-ABC 2019 Von Ausfällen, Baustellen über Infrastruktur und Personal bis zu Verspätungen und Zugfolge
Ermittlung der erforderlichen Ausbaumaßnahmen der Eisenbahnstrecke Hamburg – Hannover unter Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Bundesverkehrswegeplan („Optimiertes Alpha-E“), des Deutschland-Takts, der Umroutung von Güterzügen von VIEREGG — RÖSSLER GmbH Innovative Verkehrsberatung 10.01.2020
Mein Fazit:
Mit solch einer unstrukturierten Verkehrspolitik womit sich sowohl die Politik als die Bahn auch noch rühmen, kann man weder eine Verkehrswende erreichen noch die Fahrgäste zufrieden stellen, wobei die Hauptaufgabe hier eindeutig bei der Politik liegt.
DiePolitik hat der Bahn die Verpflichtung auferlegt wirtschaftlich zu fahren, was dazu führte, dass überall nach Einsparungs– und Kostenreduzierungsmöglichkeiten gesucht und diese auch rigoros durch Herrn Mehdorn umgesetztwurden.
Ich möchte Herrn Mehdorn hier nicht in Schutz nehmen, zumal er sich bei anderen Firmen nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, aber er hat in Endeffekt nur das umgesetzt, was die Politik wollte. Und diese Politik wurde auch von unserer Umweltpartei DIE GRÜNEN voll mitgetragen, die sich jetzt aber hinstellen und den schlechten Zustand der Bahn bemängeln. Übrigens zeigen die Grünen auch in Hamburg keine großen Ambitionen die Stadtbahn wieder einzuführen, aber das ist ein anderes Thema.
Beide Seiten sollten nie vergessen, dass sie Dienstleister für die Bevölkerung sind und die Bürger ihnen erst eine Existenzberechtigung geben und nicht ein lästiges Übel, was man akzeptieren muss.
Ausblick: Mein nächstes Thema wird in Kürze die Nachtzugverbindung von Hamburg aus sein.
Entsetzen über 5. verstorbenen Obdachlosen in Hamburg in diesem Winter
von Isabel Wiest, MdLaVo HH
Seit vielen Jahren setzen sich „Die Sozialliberalen“ aktiv für die Verbesserung Wohnungs– und Obdachloser in Hamburg ein. Umso erschreckender ist es für uns, dass auch in diesem Winter wieder bereits fünf Obdachlose in Hamburg den Tod finden mussten.
Obdachlosigkeit ist gerade in Metropolregionen ein ungelöstes Problem. Die Corona-Pandemie verschärft diese Situation, denn durch Verdienstausfälle geraten immer mehr Menschen in finanzielle Bedrängnis und sind vom Verlust ihrer Wohnung bedroht oder bereits betroffen.
Allein der politische Wille fehlt, die im rot-grünen Koalitionsvertrag festgeschriebenen Housing First Bestrebungen auch tatsächlich umzusetzen. Wir müssen in dieser Stadt mehr zu tun als obdachlose Menschen nur irgendwie am Leben zu halten. Es ist nicht hinnehmbar, dass gerade eine der bedürftigsten Gruppen der Stadtgesellschaft einer Politik von Gängelung, Bevormundung und Verweigerung unterworfen wird, die auch den Anforderungen einer Pandemie nicht genügt. Das Winternotprogramm hat seine Schwächen. Es ist mehr als verständlich, dass die Menschen derzeit die Unterbringung in Mehrbettzimmern, die sie zudem tagsüber wieder verlassen müssen, meiden um sich nicht anzustecken. Die Unterbringung in solchen Sammelunterkünften ist derzeit einfach nicht zumutbar. Hamburg hat mehr als 2000 Obdachlose, denen nicht ausreichend geholfen wird. Das ist einer reichen Wirtschaftsmetropole unwürdig. Derzeit stehen unzählige Hotelzimmer in dieser Stadt leer. Wir können es Menschen ermöglichen, würdevoll und sicher über den Winter zu kommen, wenn wir Zimmer für Obdachlose freigeben, die sie auch tagsüber nutzen können.
Es ist Aufgabe der Politik, die jahrelang mit schönen Worten konservierte Situation obdachloser Menschen endlich zu beenden und ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Das Recht auf Wohnen sehen wir als ein Menschenrecht an. Die Stadt steht in der Pflicht es umzusetzen und seine Verantwortlichkeiten nicht mehr an private oder kirchliche Initiativen zu delegieren.
Im rot-grünen Koalitionsvertrag steht Folgendes:
Wohnungs– und Obdachlosigkeit überwinden
Zu den verletzlichsten Gruppen in der Hamburger Stadtgesellschaft gehören Wohnungslose und insbesondere auf der Straße lebende Obdachlose. Zentral sind hierbei für uns die Prävention von Wohnungsverlust und die Wohnraumvermittlung.
Zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit werden die Fachstellen für Wohnungsnotfälle personell verstärkt. Sie sollen sich auch stärker um von Obdachlosigkeit gefährdete, vor allem junge Frauen und Männer, in schwierigen Wohnkonstellationen kümmern (u. a. sogenannte Couchschläfer) um noch früher unterstützen zu können.
Auch zukünftig sollen spezielle Angebote, z. B. für Frauen, psychisch kranke Menschen oder Menschen, die nach einer erfolgreichen Langzeittherapie keinen eigenen Wohnraum gefunden haben und ein suchtmittelfreies Umfeld benötigen, vorgehalten werden. Bei Fördern und Wohnen wird ein Beschwerdemanagement eingeführt, das bei Bedarf vertrauliche Beratung ermöglicht. Wohnungslose Menschen in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung werden durch die Ausweitung von besonderen Betreuungsangeboten bei der Anmietung von eigenem Wohnraum gezielt unterstützt. Um ehemals obdach– oder wohnungslose Menschen mit Pflegebedarf gut betreuen zu können, schaffen wir zusätzliche Plätze in einer besonderen Pflegeunterkunft.
Um noch mehr Menschen gezielt beim stufenweisen Übergang in eigenen Wohnraum begleiten zu können, werden wir Unterstützungsangebote wie Wohnen Plus ausbauen. Die Koalitionspartner sind sich darüber einig, dass es hierfür zwingend erforderlich ist, den Wohnungsbau für besondere Zielgruppen (WA-gebunden) weiter zu forcieren. Wir werden deshalb im Rahmen der in der Bürgerschaft schon beschlossenen Verdoppelung der Hilfen für Wohnungslose der sog. Stufe 3 ergänzend zu den bestehenden Hilfen ein Housing-First Modellprojekt für wohnungslose Haushalte auflegen.
Nach mehr als 100 Jahren ihres Bestehens werden wir für die Unterkunfts– und Unterstützungseinrichtung PIK As einen Neubau errichten. Dort werden auf einer Fläche von mehr als 1.700 m² barrierefrei bis zu 330 Betten, Räume für medizinische Anwendungen, eine ehrenamtliche Küche und eine Schwerpunktpraxis mit sieben Krankenzimmern entstehen. In Kooperation mit dem LEB (Landesbetrieb Erziehung und Beratung) wird es dann auch einen eigenständigen Betrieb für die Notübernachtung für jungerwachsene Obdachlose geben. Für die Zeit bis zur Fertigstellung des Neubaus werden wir ein Angebot für die Zielgruppe bereitstellen und die damit gemachten Erfahrungen in die Konzeption für das spätere Angebot im PikAs einfließen lassen.
Die Angebote, die Gesundheitshilfen– und Straßensozialarbeit verbinden und Menschen individuell ansprechen, werden verstärkt. Zusätzlich wird zunächst eine weitere Tagesaufenthaltsstätte in Altona geschaffen.
Besondere Unterstützung benötigen Obdachlose mit temporärem Pflegebedarf, wie er oft nach Krankenhausaufenthalten vorkommt. Die Koalitionspartner stimmen überein, dass Obdachlose aus dem Krankenhaus nicht direkt in ein Leben auf der Straße entlassen werden dürfen. Daher werden wir die Plätze der Krankenstube für Obdachlose ausweiten. In der Vergangenheit hat das Winternotprogramm dafür gesorgt, dass viele obdachlose Menschen in Hamburg im Winter nicht nur eine Unterkunft gefunden haben, sondern auch eine dauerhafte Perspektive für eine Zukunft jenseits der Straße gemeinsam mit den Sozialarbeiter*innen entwickeln konnten. Weiterhin soll bei Ausweitung des Beratungsangebots eine ausreichende Anzahl an Übernachtungsplätzen im Winter für alle Menschen in Hamburg, unabhängig von ihrem Rechtsstatus bereitgestellt werden.
Die Koalitionspartner wollen die Integration in den Arbeitsmarkt und die Prävention von Wohnungslosigkeit von EU-Zuwander*innen stärken und daher eine Pension für arbeitssuchende Zugewanderte aus der EU in Kooperation mit den Sozialpartner*innen und Wohlfahrtsverbänden auf den Weg bringen. Ein tragfähiges Konzept hierfür wird mit den Beteiligten gemeinsam entwickelt.
Wohnungs– und obdachlose Menschen mit psychischen Erkrankungen und vielfach ohne Bereitschaft externe Hilfe anzunehmen sind in regulären Wohnunterkünften schwer adäquat zu versorgen und häufig bereits „auf der Straße“ schwer zu erreichen. Für Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden und obdachlos sind, werden daher zusätzliche besondere Sprechstundenangebote in den Tagesaufenthaltsstätten vorgesehen. Darüber hinaus wird eine öffentlich-rechtliche Unterkunft speziell auf die Bedürfnisse ehemals Obdachloser mit psychischen Erkrankungen ausgerichtet.
Sozialliberale kritisieren Versäumnisse bei Kindern und Jugendlichen
von Isabel Wiest, Mitglied des Landesvorstands Hamburg
Vier von fünf Hamburgerinnen und Hamburgern leben in Gebieten mit einem durchschnittlichen oder sogar hohen sozialen Status. Aber rund 20 Prozent wohnen in Gebieten mit einem niedrigen oder sehr niedrigen Status: Das ist das Ergebnis der jährlichen Studie der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.
Der Sozialmonitoring-Bericht, den Hamburg jetzt für das Jahr 2020 veröffentlicht hat, definiert den sozialen Status der Bereiche innerhalb der Stadt nach 7 Kriterien: Die Erhebung mit 850 Einzelbereichen bezieht sich dabei auf Daten von Ende 2019, also noch vor den, auch im sozialen Bereich spürbaren Auswirkungen, von Corona. 4 der 7 Kriterien betreffen unmittelbar die Kinder dieser Stadt.
Es geht um die Kinder Alleinerziehender, die erreichten Schulabschlüsse, die Zahl der Kinder in Mindestsicherung und die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund.
Wenn sich in einer Stadt an den Sozialräumen und ihrer sozialen Segregation so wenig bewegt, wie in Hamburg, dann sollte man also ganz entschieden an diesen Punkten ansetzen und die sozialen Bedingungen für die Kinder und Jugendlichen verbessern.
In unseren Augen hat sich eine Angleichung der Sozialräume nahezu nicht ergeben. Die marginalen Veränderungen betreffen eher wohlhabende Gegenden, deren Status sich nach unten verändert hat. Soziale Unterschiede wurden in der Realität nicht ernsthaft ausgeglichen, so Die Sozialliberalen Hamburg.
Nach wie vor gibt es 72 Gebiete mit niedrigem bis sehr niedrigen Status
Einen niedrigen bis sehr niedrigen Status haben 72 Gebiete in Hamburg. Dort gibt es etwa einen überdurchschnittlichen Anteil von Menschen, die Transferleistungen beziehen.
Es geht um rund 343.100 Menschen — das entspricht ganzen 18,2 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Hamburgs.
Unserer Meinung nach reichen die Rahmenbedingungen, die die Stadt schafft nicht aus, um gerade die Faktoren ausreichend zu beeinflussen, die die Bildungskarrieren der Kinder und Jugendlichen in Hamburg nachhaltig verbessern. Auch müssen die Angebote und die Hilfen für Alleinerziehende, die gesellschaftliche Gruppe mit dem nach wie vor größten Armutsrisiko in Deutschland, dringend verbessert werden, damit die Chancen der nächsten Generation steigen. Über den Zubau besser sozial gemischter Stadtviertel werden sich deren Probleme nämlich nicht lösen lassen.
Fazit: Der Sozialmonitoring Bericht 2020 ist absolut kein Ruhmesblatt der Rot-Grünen Regierung in Hamburg. Er zeigt eher die langjährigen Versäumnisse in der sozialen Kinder– und Jugendarbeit auf, die zu wenig gegen Kinderarmut und Bildungsarmut tut. Er belegt leider maximal eine homöopathische Angleichung der Sozialstandards, die aber die Probleme in den tatsächlichen Brennpunkten kaum verbessert.
Bildquelle: Sozialmonitoring-Bericht der Stadtentwicklungsbehörde Hamburg
mit den besten Wünschen zum Fest und dem Jahreswechsel verabschieden wir uns nach der gestrigen Landesvorstandssitzung der Sozialliberalen Hamburg in die Weihnachtspause.
Den Auftakt im kommenden Jahr wird die Lavo Sitzung am 7.1.2021 um 19.15 Uhr machen.
An den kommenden Projekten und Zielen in und für Hamburg wird bereits fleißig gearbeitet — Dabei ist Eure Inspiration und Mitarbeit stets herzlich willkommen.
Neben den teilöffentlichen Landesvorstandssitzungen und den lockeren Meet&Talks, könnt ihr beispielsweise alle 14 Tage an unserer aktuellen Stunde teilnehmen.
Hier werden interessante Hamburger Themen besprochen und daraus Artikel für die Website erarbeitet. Wenn Ihr also politisch noch mehr „up to date“ sein wollt, gerne schreibt oder einfach für ein Thema brennt, wäre das bestimmt Euer Ding.
Durch die eingeschränkten Präsenzmöglichkeiten werden wir vorerst weiter online und in Telkos zusammenarbeiten.
Die Informationen und Einwahldaten dazu erhaltet Ihr regelmäßig per Mail, über fb, die Website oder die WhatsApp Gruppe.
Beisitzer im Landesvorstand, Mitglied der AG Verkehr, Energie und Umwelt der Sozialliberalen
In seinem heutigen Beitrag beschäftigt sich Willi Perbandt mit der Idee einer S-Bahnanbindung von Büchen an die S 21, als Ergänzung zum Regionalexpress und deren Verlängerung und Ausbau bis nach Boizenburg.
Die momentane Situation sieht folgendermaßen aus:
Büchen und die anderen Ortschaften östlich von Hamburg sind verkehrstechnisch zwar mit dem Regionalzug und einer Direktverbindung zum Hauptbahnhof verbunden, allerdings fahren diese zu normalen Zeiten nur einmal die Stunde und in den Hauptverkszeiten alle 30 Minuten.
Es fahren sowohl die Regionalbahnlinien R1 Richtung Schwerin/ Rostock mit Halt in Büchen bzw. Schwarzenberg und in den Hauptverkehrszeiten Verstärkerzüge, die nur bis nach Büchen fahren. Normalerweise ist auf der Strecke ein Stundentakt eingerichtet, in den Hauptverkehrszeiten verkehrt die Bahn halbstündlich.
Die Fahrzeit liegt nach Büchen bei 35 Minuten, wobei häufig Verspätungen dazu kommen und die obligatorische eingebauten Pufferzeiten, damit Verspätungen abgefangen werden können. Das führt dazu, dass die Fahrzeiten nicht optimiert werden, weil der Bundesbahn bei Verspätungen die Zuwendungen gekürzt werden. Bis Bozenburg beträgt die Fahrzeit derzeit zwischen 47 und 1:01 Minuten nach Schwanheide sind es 5 Minuten weniger und das für ganze 53 Kilometer Strecke.
Diese Strecke könnte man bis über Schwanheide bis Boizenburg verlängern um diese Regionen für Hamburger attraktiver zu machen und auch so den Wohnungsdruck vom Hamburger Wohnungsmarkt zu nehmen. Um aber diese Region annehmbarer zu machen, muss erst einmal eine signifikante Fahrzeitverkürzung von mindestens 20 Minuten erreicht werden. Mit der Bahn wird hart verhandelt werden müssen, denn es geht schließlich um eine ICE-Strecke, wo die Züge auch schneller als durchschnittlich 53 km/h fahren können. Wenn die Bahn nicht in der Lage sein sollte, schnellere Züge zur Verfügung zu stellen, bzw. diese Strecke schneller zu fahren, dann müsste man sich bei der nächsten Ausschreibung nach einer Alternative umsehen.
Zusätzlich muss man dann auch gleichzeitig regelmäßig die Auslastung überprüfen, ob auch genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Dieses sollte man bei den Ausschreibungen gleich mitberücksichtigen, das Reserven vorgehalten werden müssen bzw. könnte man es auch über Kontingente vertraglich regeln und es sollten genügend Parkplätze kostenlos angeboten werden, um den Menschen im Umkreis auch eine Alternative zum Auto zu geben.
Außerdem sollte ein zusätzlicher Halt am Berliner Tor gemacht werden, wo schon der Bahnsteig vorhanden ist aber leider zurückgebaut wurde. Viele Fahrgäste würden dann am Berliner Tor aussteigen und bräuchten nicht bis zum Hauptbahnhof zu fahren.
Das hätte dann noch 2 positive Nebeneffekte:
Der Hauptbahnhof würde entlastet werden, da viele Fahrgäste früher aussteigen würden und es wird ja schon überall geschrieben, dass der Hauptbahnhof erweitert werden soll.
Für die Fahrgäste würde sich eine weitere Fahrzeitverkürzung ergeben ca. 5 Min.
Der nächste Vorschlag wäre jetzt zusätzlich die S-Bahn bis Büchen bzw. sogar bis Boizenburg mit Halt über Schwanheide fahren zu lassen, um den ÖPNV im Großraum Hamburg weiter auszubauen. Es soll keine Konkurrenz zum Regionalexpress sein, aber die Wartezeiten zwischen den Zügen verkürzen.
Hierbei muss aber beachtet werden, dass auf der Strecke die 2-Stromsystem S-Bahnen mit sowohl Stromabnehmern für die Oberleitung als auch für die normalen Stromschienen an der Seite verkehren müssten, wie es schon auf der Strecke nach Stade der Fall ist. Die S-Bahnen ab Aumühle werden auf der Strecke Hamburg-Berlin verkehren.
Aber auch hier muss eine erhebliche Fahrzeitverkürzung stattfinden. Es kann nicht sein, dass die Fahrzeit mit den neuen S-Bahnen ET 490 die bis zu 140 km/h fahren kann gegenüber den alten ET 470 der 100 km/h fährt keine Fahrzeitverkürzung zwischen Bergedorf und Hamburg Hauptbahnhof stattfindet begründet ist dieses auch, das auf vielen Strecken nur zwischen 60 und 70 km/h gefahren werden darf.
Hier stellt sich natürlich die Frage, warum die Hamburger S-Bahn es nicht schafft diese Strecken so auszubauen, das die Höchstgeschwindigkeit voll ausgefahren werden kann. Das ist ja nicht erst seit gestern bekannt und ich bin mir sicher, dass auch die Politik das Problem kennt aber ebenso wenig handelt wie die Bahn.
Allerdings müsste man hier auf alle Fälle auch noch überprüfen, wie schnell diese Strecke dann zu bewältigen wäre.
Im selben Angang, sollte man am Berliner Tor wieder den Ausgang am anderen Ende des Bahnsteiges öffnen, um auch hier das morgendliche Chaos zu verringern.
ZU VIEL FAHRZEIT IST GESTOHLENE LEBENSZEIT!
Politik und Bahn erwecken den Eindruck nicht daran interessiert zu sein, den Fahrgästen einen guten Komfort anzubieten, solange es mit Kosten und Mühen verbunden ist.
Es kann aber nicht sein, einerseits den Autofahrern das Leben so schwer wie möglich zu machen und andererseits keine vernünftige Alternative bzw. sogar Verbesserung bieten zu wollen.
Auch der bequeme Zugang und das Verlassen der Anlagen gehören zum Service dazu.
Hier gibt es noch eine Menge Nachholbedarf und es sieht nicht so aus, als ob sich die Verantwortlichen hierrüber bereits Gedanken gemacht hätten.
Um 2 Beispiele zu nennen.
Bahnhof Bergedorf – hier sollte man einen zusätzlichen Ausgang zur Holstenstraße machen, um den Fahrgaststrom zu entzerren. Der Bahnhof ist neu gebaut worden, aber keiner hat daran gedacht, hier einen zusätzlichen Aus– und Eingang zu schaffen.
S-Bahnhof Rübenkamp — Anstatt den Bahnsteig etwas nach vorne zu verlegen, so dass die Fahrgäste von der Hauptbrücke direkt zu den Gleisen kommen von wo auch die Busse Abfahren. Man kann so wesentlich schneller die Hauptstraße erreichen und nicht einen Umweg über Holztreppen machen, die auch eng sind, so dass wenn eine Bahn kommt und Leute von Oben zur Bahn möchten immer Gedränge entsteht.
Das nächste Mal wird Willi Perbandt eine Blogbeitrag über die Hamburger Regionalzüge schreiben.
Soziale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer heute sich selbst, seine Produkte oder Leistungen erfolgversprechend positionieren möchte, kommt nicht mehr daran vorbei. Spätestens seit dem Lockdown wissen wir, wie wichtig Soziale Netzwerke... Read more »
Liebe Mitglieder und Interessierte, jeden ersten Donnerstag im Monat findet unsere teilöffentliche Landesvorstandssitzung statt. Derzeit coronakonform als Online –Meeting. Die Einladung samt Tagesordnung geht allen Mitgliedern per Mail zu. Wenn Du dabei sein möchtest, wende... Read more »