Hamburg — ein guter und starker Standort für die Kreativwirtschaft
Kreativwirtschaft darf weder rein ökonomisch noch rein aus Sicht der Kulturförderung betrachtet werden. Kreativwirtschaft braucht Subkultur und kühnstlerische Avantgarde. Doch Kreativwirtschaft darf auch wiederum nicht nur unter dem Kulturlabel betrachtet werden. Damit wird man beiden Bereichen nicht gerecht. Wir wollen Anerkennung von Kultur und Kreativwirtschaft , als eigene Bereiche.
Hamburgs Kreativwirtschaft UND die Kultur- und Kunstszene brauchen neben Anerkennung auch Transparenz, Freiräume, um weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität und Innovationskraft zu leisten.
Hamburgs Kreativwirtschaft sollte aber außerdem auch aus dem Bereich der Kultur heraustreten dürfen und als Wirtschaftsfaktor gesehen werden.
DIE SOZIALLIBERALEN wollen:
• dass die Wirtschaftsförderung der Kreativgesellschaft der Wirtschaftsbehörde angegliedert wird. Kulturförderung darf nicht durch versteckte Wirtschaftsförderung geschmälert werden.
• die Vernetzung der Behörden ausbauen, Strukturen und Zuständigkeiten so klar gliedern, dass Doppelstrukturen vermieden und Synergieeffekte genutzt werden. Hierzu soll es ein ämterübergreifendes „creative team“ geben, wie etwa in Amsterdam, wo Leitungpersonen von der Kultur‑, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsbehörde behördenübergreifend zusammen arbeiten.
• kreative Räume und Arbeitsmöglichkeiten für Kreative schffen und absichern und damit auch einer Abwanderung dieser Branchen entgegenwirken, indem die Stadt bei der Vermittlung von Immobilien die Kreativwirtschaft besonders berücksichtigt. Bei temporär ungenutzten Objekten sollten stets Zwischennutzungen durch die Kreativwirtschaft in Betracht gezogen werden. Ziel muss es sein, dass kein verkehrssicheres Objekt im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg länger als ein Jahr leer steht.
• ungenutzte Immobilien auf dem privaten Immobilienmarkt für kreativwirtschaftliche Nutzung gewinnen.
• Wirtschaftlichkeit verbessern und Rechtssicherheit für Start-Ups im Rahmen von EU-Förderprogrammen und in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kreativgesellschaft schaffen (Maßnahmen dazu im Folgenden):
• Fortbildungsangebote für Kreative in den Bereichen Wirtschaft, Buchhaltung und Marketing sichern und zielgruppenorientiert bewerben.
• einen Coaching- und Expertenpool einrichten, der auf die spezifischen Bedarfe der Kreativwirtschaft ausgerichtet ist und z.B. der Musikbranche bei Urheberrechtsfragen, GEMA Problemen oder der Kürstlersozialkasse helfen kann.
• Kredit- und Wagniskapitalenstrumente, die die spezifische Situation der Kultur- und Kreativwirtschaft bei den Förderprogrammen berücksichtigen.
• die Filmwirtschaft in Hamburg stärken und bewährte Filmestivals weiter fördern.