Bild-Verkehrslärm-verkleinert-1024x768

 

Ca. 361.700 Men­schen sind in Hamburg tags­über und ca. 214.400 Men­schen nachts von gesund­heits­schä­di­gen­dem Ver­kehrs­lärm betrof­fen. Und auch wenn wir ihn oft aus­blen­den, unsere Ohren nehmen ihn ständig wahr. Aber Krach nervt nicht nur – er stresst unseren Körper nach­hal­tig. Lärm macht krank.

Die Folge sind oft Hör­schä­den, Schä­di­gung des Kreis­lauf­sys­tems, Schlaf- und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, lang­fris­tig auch hoher Blut­druck und Herzinfarkt.

Bis zum Sommer 2018 muss die Stadt Hamburg unter Betei­li­gung der Öffent­lich­keit einen neuen Lärm­ak­ti­ons­plan vor­le­gen. Laut Behörde für Energie und Umwelt von Ende letzten Jahres sollte die vor­ge­se­hene Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung im 1. Quartal 2018 gestar­tet sein.

Tat­säch­lich gestar­tet ist alles erst vor wenigen Tagen. Das behörd­li­cher­seits selbst gesteckte Ziel einer früh­zei­ti­gen Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung wurde damit ver­fehlt, aus „tech­ni­schen Gründen“, wie es auf unsere Anfrage hin heißt.

Diese Ver­zö­ge­rung gefähr­det jedoch die Auf­stel­lung des Lärm­ak­ti­ons­plans, da die umfas­sende Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung recht­lich zwin­gend vor­ge­se­hen ist. Die von der EU gesetzte Dead­line für die Auf­stel­lung des Lärm­ak­ti­ons­plans ist Juli 2018. Was macht der Senat? Raten Sie mal? Er stellt den Plan erst zum nächs­ten Winter fertig. Macht ja auch nichts, da sowieso kaum was vom Plan umge­setzt wird, könnte man pro­vo­kant anmerken.

Aber mehr Zeit für die Planung hat man jetzt schon: Für eine umfas­sende Online-Umfrage! Bis zum 19.Juni haben die Ham­bur­ger Zeit, sich daran zu betei­li­gen. Aber: Wer weiß bisher davon? Und wie geht es weiter? Fragen, die offen bleiben.

Doch eines wird deut­lich. So Halb­her­zig wie der Senat das Thema Lärm­be­kämp­fung angeht, wird sich ohne mas­si­ven poli­ti­schen Druck nicht viel ändern. Den betrof­fe­nen Men­schen kann man nur raten: An der Umfrage betei­li­gen und Maß­nah­men zur Senkung des Lärm ein­for­dern, ein­for­dern einfordern!

Denn es geht um auch ein Grund­be­dürf­nis der Men­schen, den Schlaf. Denn nächt­li­cher Lärm belas­tet beson­ders, denn die Ohren reagie­ren im Schlaf deut­lich sen­si­bler auf Lärm. Alarm­si­gnale im Gehirn werden aus­ge­löst und Stress­hor­mone frei­ge­setzt. Der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion zufolge (WHO) zufolge sind 20 % der Euro­päer nachts regel­mä­ßig einem Geräusch­pe­gel aus­ge­setzt, der erheb­li­che gesund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen haben könnte.

Deshalb lassen Sie uns alle gemein­sam nicht nur für einen sinn­vol­len Lärm­ak­ti­ons­plan sondern auch für eine zügige Umset­zung kämpfen! Für die Men­schen, für die Gesund­heit, für ein lebens­wer­tes Hamburg!