Bild PM Grünflächen

 

In dicht bewohn­ten Stadt­ge­bie­ten ist der Frei­raum für die Men­schen ein­ge­schränkt. Es gilt die Lebens­qua­li­tät für alle zu erhöhen. Beson­ders Kinder brau­chen Frei­räume, die bei einer zu dichten Bebau­ung und zu viel Verkehr nicht gewähr­leis­tet werden können. Der Zustand mancher vor­han­de­ner Kin­der­spiel­plätze ist zudem alar­mie­rend. Genü­gend Grün- und Frei­zeit­flä­chen sind zur freien Ent­fal­tung der Men­schen uner­läss­lich. Natur­nahe Räume in der Stadt müssen erhal­ten und in ihrer Qua­li­tät gestärkt werden.

Ham­burgs Senat tut zu wenig gegen Flä­chen­fraß. Berech­nun­gen des Natur­schutz­bun­des (Nabu) zufolge betru­gen die Ein­bu­ßen durch Bebau­ung in den ver­gan­ge­nen sechs Jahren 246 Hektar, ein Areal, andert­halb Mal so groß wie die Außenalster.

Der Angriff auf Ham­burgs Grün­flä­chen ist voll ent­facht. In Rahls­tedt, Hum­mels­büt­tel oder Öjen­dorf sollen sogar Land­schafts­schutz­ge­biete bebaut werden.

Doch nicht nur die großen Flächen sind wichtig, gerade mit den vielen klei­ne­ren Bau­vor­ha­ben und „Nach­ver­dich­tun­gen“ wird die Stadt an manchen Stellen zuge­baut. Klei­nere vor­han­dene Grü­n­oa­sen, die für das Wohl­be­fin­den in einer dicht bebau­ten Stadt not­wen­dig sind, ver­schwin­den zuse­hends. Nir­gendwo ent­ste­hen als Aus­gleich neue Grün­flä­chen. Im besten Falle werden Bäume in blei­ben­den Bau­lü­cken nachgepflanzt.

Wer jedoch – wie Ham­burgs Senat – meint, dass trotz des mas­si­ven Woh­nungs­baus, neuer Straßen und zusätz­li­cher Gewer­be­flä­chen Hamburg eine grüne Stadt bleiben wird, betreibt Augen­wi­sche­rei. Die Zahlen des Sta­tis­tik­amts, wonach zwi­schen 2001 und 2015 etwa eine Fläche der zwölf­fa­chen Aus­deh­nung der Außen­als­ter ver­sie­gelt wurde, sind eine deut­li­che Warnung.

Sym­pto­ma­tisch für die Senats­po­li­tik ist die neueste Ände­rung der Ham­bur­ger Bau­ord­nung. Geneh­migte Bau­vor­ha­ben sollen demnach künftig nicht mehr daran schei­tern oder ver­zö­gert werden, weil es an einer Fäll­ge­neh­mi­gung für Bäume auf dem Bau­grund­stück fehlt. Wert­vol­ler Alt­baum­be­stand ist also kein wich­ti­ges Kri­te­rium mehr.

Keine Frage: Woh­nungs­bau ist not­wen­dig und eine Groß­stadt eben kein Natur­re­ser­vat. Aber mehr Behut­sam­keit und mehr Rück­sicht auf Men­schen und Natur bei der Gestal­tung unserer Stadt ist drin­gend gefordert!

 

 

Foto: ©Maja­Creutz­berg