Das Selbstbestimmungsrecht des Menschen muss auch am Lebensende gelten
Der Bundestag verabschiedete am vergangenen Freitag ein Gesetz, das jede Form der wiederholten Assistenz beim Suizid verbietet.
Dazu erklären die Landesvorsitzenden der Neuen Liberalen Hamburg, Barbara Lewy und Kay Wolkau:
„Die Gesetzesverschärfungen gehen in die völlig falsche Richtung. Wir Neue Liberale treten für die Möglichkeit einer aktiven Sterbehilfe ein. Grundsätzlich sollen die Möglichkeiten der modernen Medizin ausgeschöpft werden, um ein Menschenleben zu retten und zu erhalten. Dabei ist aber der freie Wille des Menschen unbedingt vorrangig zu beachten.
Wenn Menschen, die Todkranken helfen, Gefahr laufen als Straftäter behandelt zu werden, dann läuft etwas falsch.
Das jetzt beschlossene Gesetz ist ein gesellschaftlicher Rückschritt. Unsere europäischen Nachbarn wie die Niederlande, die Schweiz und Belgien sind da längst weiter.
Mehr Rechtssicherheit für Ärzte schafft dieses Gesetz nicht. Im Gegenteil: Ärzte in Hospizen und auf Palliativstationen müssen nun damit rechnen, dass ihre bisher akzeptierte Form der Sterbehilfe verfolgt wird.
Wer –wie die Abgeordnetenmehrheit des Bundestages- jegliche Form organisierter Sterbehilfe ablehnt, argumentiert oft mit der Ablehnung des Suizids an sich. Die Politik ist für Gesetze, nicht aber für Gesinnungen zuständig. Politiker sollten es vermeiden, den Bürgern ihre privaten Überzeugungen zum Freitod vorzuschreiben. Die Menschen brauchen hier keine Bevormundung. Jeder soll selbstbestimmt und in Würde leben dürfen und das Sterben gehört natürlicherweise zum Leben dazu.“, so Lewy und Wolkau abschließend.
Die Partei Neue Liberale hat schon im Februar 2015 eine klare Position zum Thema bezogen und einen Antrag zur Sterbehilfe beschlossen. (Download)