Bür­ger­schaft beendet mit Ver­fas­sungs­än­de­rung das demo­kra­ti­sche Instru­ment der Volksinitiativen

 

Heute hat die Ham­bur­ger Bür­ger­schaft durch die Ver­fas­sungs­än­de­rung mit den Stimmen von SPD, Grüne, CDU und AfD die vor 19 Jahren erstrit­tene ver­bind­li­che Volks­ge­setz­ge­bung beendet. Die Ver­fas­sungs­än­de­rung ermög­licht es nun, dass neue Volks­in­itia­ti­ven keine Chance mehr auf Erfolg haben.

 

Ab heute bestim­men aus­schließ­lich Bür­ger­schaft und Senat die For­mu­lie­rung und den Zeit­punkt eines Refe­ren­dums! Außer­dem werden Volks­in­itia­ti­ven zum glei­chen Thema auf Jahre aus­ge­schlos­sen. Nun ist die Volks­ge­setz­ge­bung in Hamburg, die bisher das Par­la­ment in wich­ti­gen Fragen kor­ri­gie­ren konnte, tot.

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Gemein­sam mit der Volks­in­itia­tive „G9-Jetzt-HH“ trugen die Neuen Libe­ra­len die Volks­ge­setz­ge­bung sym­bo­lisch zu Grabe.

 

Bereits im öffent­li­chen Ver­fas­sungs­aus­schuss am 19. Mai wurde die Selbst­herr­lich­keit von Bür­ger­schafts­ab­ge­ord­ne­ten sicht­bar. Frau Prien von der CDU sprach davon, dass „die Kom­pro­miss­li­nie mit den Gegnern der Ver­fas­sungs­än­de­rung bis zur Schmerz­grenze erreicht“ sei. Für die CDU bedeu­tet also Mit­spra­che der Bürger das Errei­chen einer „Schmerz­grenze“. Die CDU beklagte außer­dem, dass „Volks­re­fe­ren­den kein Aus­druck von demo­kra­ti­scher Legi­ti­ma­tion“ seien. Andreas Dressel von der SPD gestand zwar die Kritik von Chris­tiane Schnei­der (Linke) „Der Geset­zes­ent­wurf soll im Schweins­ga­lopps durch­ge­führt werden“ ein. Aber alle Beden­ken von Chris­tiane Schnei­der wurden schließ­lich von allen anderen Par­teien als unwe­sent­lich zur Seite gescho­ben. Auch die FDP wider­sprach in keinem wesent­li­chen Punkt der Verfassungsänderung.

 

Die Neue Libe­rale pran­gert in aller Deut­lich­keit das demo­kra­tie­feind­li­che Ver­hal­ten der Ham­bur­ger Bür­ger­schaft an. Eine Ver­fas­sungs­än­de­rung im Schnell­ver­fah­ren für eine Befra­gung „Olym­piade in Hamburg ja/nein“ hierzu war über­flüs­sig. Diese Ent­schei­dung hätte auch noch im Früh­jahr getrof­fen werden können. Aber die Bür­ger­schaft und der Senat wollten jeg­li­che Ein­fluss­nahme von Bür­ge­rin­nen und Bürgern bereits heute im Keim ersticken.

 

Zu diesem Thema haben die Neuen Libe­ra­len unmit­tel­bar vor der Bür­ger­schafts­sit­zung eine Demons­tra­tion zusam­men mit der Volks­in­itia­tive »G9-Jetzt-HH« auf der Ree­sen­damm­brü­cke (Jung­fern­stieg) unter dem Motto »Die Bür­ger­schaft beer­digt die Volks­ge­setz­ge­bung« durch­ge­führt. Hier wurde mit einem Sarg die Volks­ge­setz­ge­bung sym­bo­lisch zu Grabe tragen und die Bür­ge­rin­nen und Bürger über das recht kom­plexe Thema mit Flug­blät­tern und im per­sön­li­chen Gespräch infor­miert. Nun hat die Bür­ger­schaft die demo­kra­ti­schen Grund­sätze in unserer Stadt grund­le­gend ver­än­dert. Die Neuen Libe­ra­len bedau­ern dies sehr!