Die Neue Libe­rale hat am Don­ners­tag, 7. Mai 2015 eine Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung mit Dr. Manfred Brandt (Vor­stand von „Mehr Demo­kra­tie e.V.“) ver­an­stal­tet. Thema waren u.a. die zwei geplan­ten Volks­in­itia­ti­ven von „Mehr Demo­kra­tie“ zur Stär­kung der Bezirke und zur Ein­füh­rung von obli­ga­to­ri­schen Refe­ren­den und die demo­kra­tie­feind­li­che Gegen­of­fen­sive von SPD, GRÜNEN und der CDU-Oppo­si­tion. Nach dem Willen von „Mehr Demo­kra­tie“ sollen die Bürger künftig vor allem bei Ver­fas­sungs- und Wahl­rechts­än­de­run­gen per Volks­ab­stim­mung ihre Zustim­mung geben.

 

Brandt

Patric Urba­n­eck, Lan­des­vor­sit­zen­der der Neuen Libe­ra­len, und Dr. Manfred Brandt, Lan­des­vor­stand Mehr Demo­kra­tie e.V. 

 

Der Senat hin­ge­gen will diese Zustim­mung der Bürger mit einem geschick­ten, aber demo­kra­tie­feind­li­chen Ver­fah­ren unter­lau­fen. Demnach planen die Regie­rungs­par­teien SPD und GRÜNE zusam­men mit der CDU, durch Ein­füh­rung der gene­rel­len Mög­lich­keit von Refe­ren­den die geplan­ten Volks­in­itia­ti­ven der Bürger in geschick­ter Weise als eigene Refe­ren­den so umzu­for­mu­lie­ren, um den Willen der Bürger im Keim zu ersti­cken. Die initi­ierte geplante Ver­fas­sungs­än­de­rung sieht auf den ersten Blick bür­ger­freund­lich aus. Sie bewirkt aber genau das Gegenteil!

 

Die Neue Libe­rale sieht hierin eine große Gefahr für künf­tige Volks­in­itia­ti­ven und lehnt die geplante Ver­fas­sungs­än­de­rung ganz ent­schie­den und mit Nach­druck ab. Durch die Ver­fas­sungs­än­de­rung wird es Senat und Par­la­ments­mehr­heit bald möglich sein, anste­hende Volks­in­itia­ti­ven durch früh­zei­tige Gegen-Refe­ren­den unzu­läs­sig zu machen oder ihnen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt die Erfolgs­aus­sich­ten zu berau­ben. Die Neue Libe­rale hält das Vor­ge­hen der Regie­rung aus SPD und Grünen daher für aus­drück­lich demo­kra­tie­feind­lich. Beson­ders das Ver­hal­ten der Grünen irri­tiert und ent­täuscht, weil gerade die Partei der GRÜNEN bisher die­je­nige war, die mit am lau­tes­ten nach mehr Bür­ger­be­tei­li­gung gerufen hatte. Wo ist die Glaub­wür­dig­keit der GRÜNEN auf dem Weg von der Oppo­si­tion in die Regie­rungs­ko­ali­tion als vor­ma­lige Bür­ger­be­tei­li­gungs­par­tei geblieben?

 

Wenn nun die geplante Ver­fas­sungs­än­de­rung als ein „Mehr“ an demo­kra­ti­scher Mit­be­stim­mung ver­kauft wird, werden die Ham­bur­ger Wäh­le­rin­nen und Wähler für dumm verkauft.

Das Volk soll zukünf­tig nur auf Initia­tive von Regie­rung und Par­la­ment „mit­ent­schei­den dürfen“. Tat­säch­lich ver­schlei­ert dies, dass künf­tige Volks­in­itia­ti­ven damit im Keim erstickt werden sollen. Hierauf muss das Volk aber beson­ders auf­merk­sam gemacht werden.

Der Lan­des­vor­sit­zende der Neuen Libe­ra­len, Patric Urba­n­eck, erklärte hierzu: »Es ist erschre­ckend, welche Mittel die Regie­rung und die hinter ihr ste­hende Par­la­ments­mehr­heit künftig an die Hand bekom­men wird, um miss­lie­bige Volks­in­itia­ti­ven aus­zu­brem­sen. Die Ver­fas­sungs­än­de­rung soll im Schnell­ver­fah­ren durch­ge­drückt werden, um die öffent­li­che Kritik klein zu halten und schnell Fakten zu schaf­fen. Die Bevöl­ke­rung muss jetzt schnell reagie­ren, um das zu verhindern.«

 

Sigrun Mast, die Lan­des­vor­sit­zende der Neuen Libe­ra­len, ergänzt: »So sieht also das moderne Hamburg aus, das geschaf­fen werden soll? Anträge zu mehr Trans­pa­renz in Harburg haben CDU und SPD abge­lehnt und nun wird auf Lan­des­ebene aus der Volks­in­itia­tive eine Senats­in­itia­tive. ›König Olaf‹ ent­mach­tet sein Volk. Und kaum jemand merkt’s.«